Auf Einladung des örtlichen Bundestagsabgeordneten Michael Thews war Andreas Rimkus, Wasserstoffbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, im Rahmen der Fraktion vor Ort zu Besuch bei Aurubis in Lünen. Als Erstes sprachen die beiden Abgeordneten in einer kleineren Runde mit der Werksleiterin Verena von Weiss und Marie-Christine von Hahn (Vice President, Corporate External Affairs Aurubis) über die Pläne der Firma Wasserstoff zu nutzen. Aurubis hat bereits ausprobiert, Wasserstoff in der Herstellung von Kupfer einzusetzen und dabei festgestellt, dass dadurch nicht nur große Mengen CO₂ eingespart werden können, sondern auch die Effizienz der Produktion gesteigert wird. „Unternehmen wie Aurubis könnten in kürzester Zeit sehr große Mengen von Wasserstoff abnehmen. Andreas und ich waren beide darüber erstaunt, wie groß der Bedarf ist. Die Nachfrage steht also jetzt bereits. Leider fehlt es im Moment noch am ausreichenden Angebot. Mit der erweiterten Wasserstoffstrategie haben wir den Pfad vorgezeichnet, welcher uns in die Lage versetzen wird, deutlich mehr Wasserstoff zu produzieren. Nun müssen die Energieerzeuger mitziehen und in die Produktion einsteigen“, so Thews.

Danach ging es in den größeren Gesprächskreis mit Vertretern und Betriebsräten von Ardagh, den Stadtwerken, von Aurubis selbst, dem Lippeverband und der SPD. Nach Vorträgen über die derzeitige Situation bei Aurubis und den Zukunftsplänen wurde über die Effektivität von Wasserstoff und der sich daraus ergebenden Chance für die energieintensive Industrie gesprochen. Dabei waren sich alle Anwesenden einig, dass Wasserstoff ein erhebliches Entwicklungspotenzial z.B. auch als Energie-Speichermedium besitzt. Auch im Verkehr kann er eingesetzt werden: Die Stadt Hamm plant z.B. einen großen Teil ihrer Bus-Flotte mit Wasserstoff anzutreiben.

„Ich vergleiche die Stromerzeugung von erneuerbaren Energien immer gerne mit dem Anbau von Erdbeeren. In der Erdbeer-Saison hast du einen deutlichen Überschuss und kannst sie frisch verkaufen. Den Überschuss aber solltest du nicht einfach verkommen lassen, sondern z. B. Marmelade daraus machen, um sie auch im Winter noch verkaufen zu können. Für den Energiebereich kann der Wasserstoff während der sogenannten Dunkelflauten Energie liefern. Derzeit ist der Energieverlust zwar noch sehr hoch, aber auch das wird sich noch verbessern. Als SPD-Fraktion haben wir die Voraussetzungen für Investitionen in die Produktion und Nutzung von Wasserstoff geschaffen, nun muss die Wirtschaft diese nur noch nutzen“, beschreibt Andreas Rimkus, Abgeordneter für Düsseldorf, die Situation.

Insgesamt besuchten Thews und Rimkus mehrere selbst initiierte Veranstaltungen zum Thema Wasserstoff. Nach Aurubis besuchten sie das Trianel-Kraftwerk in Hamm, welches einen Elektrolyseur errichten und damit Wasserstoff herstellen will, sowie die SPD-Fraktion vor Ort Veranstaltung im Heinrich-von-Kleist-Forum in Hamm, bei welcher die beiden Abgeordneten mit rund 100 Bürgerinnen und Bürgern über die Zukunft des Wasserstoffs diskutierten. „Günstiger, grüner Wasserstoff stellt eine enorme Chance für viele energieintensive Unternehmen dar. Mit ihm lässt sich nicht nur der CO₂ Ausstoß drastisch reduzieren, sondern gleichzeitig Kosten senken und Effektivität steigern. Das einzige Problem derzeit: durch die sehr wenigen Wasserstofferzeuger ist der Preis noch sehr hoch. Daher bin ich sehr froh, dass die Stadt Hamm sich gemeinsam mit Trianel auf den Weg macht, um Wasserstoff herzustellen. Durch die Verbindung mit Unternehmen wie Aurubis, Ardagh, den Stadtwerken oder Remondis kann sich hier dann ein sogenannter Cluster bilden, in welchem der vor Ort erzeugte Wasserstoff auch direkt genug Abnehmer findet. Das ist eine enorme wirtschaftliche Chance für die gesamte Region“, resümiert Thews.