Neue Datenerhebung bei ALDI Nord hilft beim Umweltschutz
Michael Thews MdB besucht die neue ALDI Nord Filiale in Lünen zum Thema Verpackungsmüll.
„In Deutschland gibt es zu viel Verpackungsmüll. Unser Ziel ist es, die Menge deutlich zu reduzieren“, so der örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews. In der neuen ALDI Nord Filiale an der Borker Straße in Lünen hat sich Thews gemeinsam mit Anika Roß (ALDI Nord, Corporate Responsibility Quality Assurance International) und Felix Landes (ALDI Nord, Public Affairs) diese Problematik vor Ort am Regal mal genauer angesehen.
Laut Thews sollten in Zukunft überflüssige und schlecht recycelbare Verpackungen aus den Regalen der Märkte verschwinden. Einige Beispiele nennt der Abgeordnete selbst:
– die Zahnpastatube, Kaffee-Pads oder kleinen Schokoladentafeln, die mehrfach eingepackt sind. Wozu die extra Verpackung außen herum?
– die Brötchen-Tüte, die in der Papiertüte ein Plastiksichtfenster hat. Ja, die Kassierer:innen können dadurch sehen, was drin steckt, aber wer trennt denn zu Hause ernsthaft vorm Wegwerfen das Plastik-Fenster heraus?
– das Fleisch, welches noch 4-mal in dieselbe Plastik-Verpackung passen würde
– die Blisterverpackung für einen Handwerksgegenstand, die nicht nur schwer recycelbar, sondern auch unglaublich schwer zu öffnen ist. Selbst mit einer Schere ist das ein dramatischer Akt.
– Gemüse oder Obst, welches trotz natürlicher Schutzhaut mit Plastik eingepackt ist. In diesem ALDI waren davon zwar sehr wenig zu sehen, es gab sie aber noch.
Anika Roß ordnet ein: „Für ALDI ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen ein zentrales Anliegen. Im Sinne eines ganzheitlichen Verständnisses der Ressourcenschonung steht gemäß unserer Verpackungsstrategie zunächst der Schutz des verpackten Produkts im Vordergrund. Ist dieser gewährleistet, versuchen wir neben dem Handling und der Kommunikationsfunktion der Verpackung diese im Sinne des Kreislaufwirtschaftsmodells zu optimieren. Wo immer es möglich ist, vermeiden wir Verpackungen. Darüber hinaus und insbesondere wenn die Vermeidung nicht möglich ist, optimieren wir die Recyclingfähigkeit der Verpackung und den Einsatz von recycelten Rohstoffen, um den ökologischen Fußabdruck unserer Verpackungen zu verringern.“
Besser sind laut Thews alle Verpackungen, die möglichst aus nur einem Material bestehen, welches dabei auch noch gut recycelbar ist, am besten keine Luft, sondern nur das Produkt einschließen oder selbst bereits aus Recyclingmaterial bestehen.
Thews weiter: „Vor Ort konnte ich mir zudem ansehen, wie der Rücknahmeautomat für die Getränkeverpackungen funktioniert. Zukünftig könnten solche Automaten auch andere Verpackungsmaterialien wie z. B. Reinigungsmittel verarbeiten, um noch mehr Recyclingkreisläufe besser und hochwertiger zu schließen. Sehr interessant zu sehen war auch, dass ALDI Nord eine eigene Datenbank führt, in welcher die Hersteller alle Informationen über ihre Produkte eintragen müssen. Alle gelisteten Produkte werden dann nach Kriterien wie z. B. Recyclingfähigkeit beurteilt. Auf Knopfdruck konnte uns die ALDI Nord Verpackungsexpertin Anika Roß dann genau sagen, wie gut recycelbar ein beliebiges Produkt aus ihrem Sortiment ist, wie schwer einzelne Komponenten (beispielsweise Flaschendeckel oder Etikett) sind oder aus welchem Land die Rohstoffe kommen. Für mich ist das ein gelungenes Beispiel dafür, wie Digitalisierung Prozesse in der Wirtschaft optimieren kann. Dadurch kann das Ziel der Vermeidung von Verpackungsmüll deutlich einfacher erreicht werden und das Unternehmen kann sehr schnell herausfinden, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Die Expertin bespricht nach der Auswertung dann auch gemeinsam mit den Herstellern schlechte oder unnötige Verpackungen und animiert die Hersteller zu Korrekturen, damit die Qualitätsstandards, die ALDI sich selbst auferlegt hat, eingehalten werden. Wenn dann nichts vom Hersteller geändert wird, kann es sogar passieren, dass ein Produkt aus den ALDI-Regalen rausfliegt.“
Noch besser als die guten Verpackungen wären natürlich überhaupt keine: sprich Mehrwegsysteme. Leider ist davon bei den Discountern noch sehr wenig zu sehen. ALDI Nord hatte hier z. B. Mehrwegkisten für Obst und Gemüse, Gemüsenetze und wiederverwendbare Brötchen-Beutel. Die bekanntesten Beispiele für Mehrwegverpackungen sind Flaschen oder auch das Glas Honig vom regionalen Hersteller. Alle Unternehmen sollten sich darauf einstellen, dass Mehrweg bei vielen Produkten von der EU bald in einem gewissen Rahmen vorgeschrieben wird. Unser wichtigstes Ziel muss die Vermeidung von Abfall sein und dafür ist mehr Mehrweg zwingend!“, so der Bundestagsabgeordnete abschließend.