Bei einem Treffen mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Hamm hat der Bundestagsabgeordnete Michael Thews (SPD) die wichtige Arbeit der kommunalen Suchtberatungsstellen hervorgehoben. Gemeinsam mit Christina Rummel und Peter Raiser von der DHS sowie Dennis Schinner und Wolfgang Rometsch von der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheit (ASG) sprach er über die aktuellen Herausforderungen in der Suchtprävention und -beratung, auch im Hinblick auf die Cannabisprävention.

Suchtberatung als lebenswichtige Unterstützung

„Die Suchtberatungsstellen sind ein wichtiger Baustein im Gesundheitswesen und für viele Menschen der erste Schritt heraus aus der Sucht“, betonte Thews. „Sie bieten nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen Orientierung und Unterstützung in schwierigen Lebensphasen. Die Beraterinnen und Berater begleiten Menschen, die oftmals mit erheblichen psychischen und physischen Belastungen kämpfen, auf ihrem Weg zurück in ein stabiles Leben.“ Christina Rummel ergänzte: „Unsere Fachkräfte arbeiten direkt mit gefährdeten und abhängigen Menschen, aber auch mit Risikogruppen zusammen. Ihre präventive Arbeit vor Ort ist entscheidend, um Suchtverhalten frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.“

Fokus auf Prävention und Aufklärung

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Prävention, wie z.B. im Bereich Cannabis. „Die Einführung von Cannabispräventionsmaßnahmen auf lokaler Ebene ist unverzichtbar“, so Peter Raiser. „Neben Aufklärungskampagnen brauchen wir gezielte Maßnahmen, die Risikogruppen direkt ansprechen.“ Die DHS setzt dabei verstärkt auf *naturgemäße Aufklärung durch Fachpersonal*, das nicht nur die Gefahren aufzeigt, sondern auch alternative Wege aufzeigt, um gesund zu bleiben und Abhängigkeit zu vermeiden.

Gesundheitsschutz und soziale Stabilisierung

Suchtberatung bedeutet jedoch weit mehr als reine Prävention. „Wir sorgen dafür, dass Menschen mit Abhängigkeiten die nötige Hilfe bekommen, um in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. Das reicht von der Beratung und Krisenintervention bis hin zur Unterstützung beim Einstieg in Therapieprogramme“, erklärte Christina Rummel. Die Beraterinnen und Berater stehen in engem Kontakt mit Kliniken, Ärzten und psychosozialen Diensten, um individuelle Wege aus der Sucht zu finden.

Ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung

Peter Raiser machte deutlich, dass der Nutzen auch für die öffentlichen Kassen relevant ist: „Die ambulante Suchtberatung spart für jeden eingesetzten Euro rund 17 Euro an Folgekosten ein. Angesichts der hohen volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums von rund 57 Milliarden Euro und des Tabakkonsums von rund 97 Milliarden Euro ist jeder Euro in die Suchtberatung also gut investiert.“

Abschließend hob Michael Thews die gesellschaftliche Bedeutung der Suchtberatung hervor: „Diese Einrichtungen sind nicht nur lebensrettend, sie tragen auch zur Stabilisierung von Familien und sozialen Strukturen bei. Sie helfen, Abhängigkeiten zu überwinden, bevor sie eskalieren und langfristige Folgeschäden entstehen – sowohl für die Betroffenen als auch für die Gesellschaft.“

Thews versprach, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die wertvolle Arbeit der Suchtberatungsstellen auch in Zukunft weitergeführt werden kann.