Lippe-Berufskolleg aus Lünen vermittelt Jugendlichen Alltagswissen
Kluger Umgang mit Geld, Erkennen von Fake-News und Fallstricke beim Online-Shopping – mit solchen Fragen setzen sich die Schülerinnen und Schüler des Lippe-Berufskolleg aus Lünen (LBK) auseinander. Dafür erhielt das LBK in diesem Jahr die Auszeichnung Verbraucherschule des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Der örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews hat sich gemeinsam mit Teresa Nauber, Geschäftsbereichsleiterin im vzbv, über das Engagement des LBK informiert. Zuvor besuchten beide die örtliche Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
„Unser Alltag als Verbraucherinnen und Verbraucher stellt uns fortwährend vor diverse Herausforderungen. Ob im Supermarkt, bei der Nutzung sozialer Medien oder beim Abschluss von Verträgen, wie beispielsweise für Mobiltelefone – überall müssen wir Informationen bewerten und unsere eigenen Bedürfnisse einordnen. Gerade junge Menschen brauchen Schutz vor zwielichtigen Verträgen, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Durch die Vermittlung von Verbraucherkompetenz in Schulen erhalten sie das Rüstzeug, um eigenverantwortlich kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen als Verbraucher:innen zu treffen. Damit übernehmen Schulen eine entscheidende Rolle in der Bildung und Entwicklung junger Verbraucher:innen“, erklärt Michael Thews.
„Verbraucherschulen wie das LBK bereiten schon junge Menschen auf ihren Alltag vor“, so Michael Thews weiter. „Shakespeare interpretieren zu können ist toll – aber ich sollte auch wissen, wie ich einen Vertrag kündige, mir eine gesunde Mahlzeit zubereite oder mich sicher im Internet bewege.“ „Bei uns erwerben Schülerinnen und Schüler neben dem Fachunterricht Kompetenzen in den Bereichen Gesundheit, Nachhaltigkeit, finanzielle Existenz und Digitalisierung“, so Schulleiterin Rita Vonnahme. „Es gibt Projektwochen und ein spezielles Fach „Lebenskompass. In neun Modulen beschäftigen sich unsere Schüler:innen hier mit Themen zur Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit, finanziellen Bildung, Nachhaltigkeit und Ernährung“, erklärt Andrea Krollmann, zuständig für die Bereiche Projektmanagement, Schul- und Unterrichtsentwicklung am LBK.
„Verbraucherbildung gehört an die Schulen“, ergänzt Teresa Nauber vom Verbraucherzentrale Bundesverband. „Denn nicht alle jungen Menschen bekommen Alltagskompetenzen von ihren Familien an die Hand. Darum unterstützen wir Schulen dabei, ein Stück Alltag ins Klassenzimmer zu holen. Wir würdigen ihr Engagement mit der Auszeichnung Verbraucherschule und begleiten Schulen wie das LBK in unserem Schulnetzwerk. “Um diese wichtige Aufgabe bewältigen zu können, wurden im letzten Jahr die benötigen Mittel durch den Haushaltsauschuss sichergestellt. Ich bin zuversichtlich, dass wir trotz der schwierigen Haushaltslage des Bundes, auch für das Jahr 2025 eine Lösung finden werden“, so Michael Thews dazu.
„Ebenso wichtig wie die frühzeitige Vermittlung von Verbraucherkompetenzen ist es, dass Menschen Hilfe bekommen, wenn sie als Verbraucher:innen vor Problemen stehen“, betont Michael Thews beim Besuch der Lünener Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW. Leiterin Jutta Gülzow und ihr Team stehen den Lünenern hier mit Rat und Tat zur Seite – egal ob es um Probleme mit einem Kredit, einem Handyvertrag oder einer Pauschalreise geht. „Am meisten gefragt ist bei uns die Energieberatung“, sagt Gülzow. „Manche wollen wissen, wie sie Heizenergie oder Strom sparen können, andere suchen Rat für die energetische Sanierung ihres Hauses.“
Mit dem Angebot „Verbraucherschule“ unterstützt der vzbv Schulen und Lehrkräfte dabei, jungen Menschen verbraucherrelevante Kompetenzen zu vermitteln. In diesem Jahr wurden 103 Schulen für ihr Engagement als Verbraucherschulen ausgezeichnet – darunter das Lippe-Berufskolleg. In einem Netzwerk für Schulen erhalten Lehrkräfte unter anderem Fortbildungen und Impulse für den Unterricht. Das Netzwerk zählt bundesweit rund 530 Schulen.