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An der Viktoria-Schule in Lünen erinnert jetzt eine Gedenktafel an Auguste Schnakenbrock, die dort bis 1933 als Konrektorin gearbeitet hat. Die engagierte Frau war SPD-Mitglied und die erste Frau in der Lüner Stadtverordnetenversammlung. Sie wurde 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet.

WEB Schnakenbrock 06 WEB Schnakenbrock 04 WEB Schnakenbrock 02Die Gedenktafel ist von den Künstlerinnen Sabine Klemm und Heide Kemper gestaltet worden. Eine zweite Tafel haben sie zusammen mit Kindern der Viktoria-Schule gearbeitet. Finanziert worden ist das Projekt von der Lüner SPD und der Bürgermeister-Harzer-Stiftung, die durch Wolfram Kusche vertreten war.   

Die SPD in Lünen hält die Erinnerung an WEB Schnakenbrock 03die Opfer der Nazi-Diktatur wach und bemüht sich seit vielen Jahren um die Etablierung einer Erinnerungskultur. Dazu gehören Gedenkveranstaltungen, aber auch die Auslobung des Heinrich Bußmann-Preise, mit dem die SPD Bürgerinnen und Bürger für ihr besonderes Engagement in unserer Stadt ehrt. 

Die Lüner Sozialdemokraten unterstützen die von dem Berliner Künstler Gunter Demnig 1997 ins Leben gerufene Stolperstein-Aktion. Im September 2009 wurden die ersten Stolpersteine in Lünen verlegt.  

Am 22. April 2014 ist ein Stolperstein für Auguste Schnakenbrock an ihrem früheren Wohnort an der Horstmarer Straße 28 verlegt worden. Bei diesem Termin ist deutlich geworden, dass wir die Erinnerung an die herausragende Persönlichkeit Auguste Schnakenbrock auch an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, der Viktoria-Schule, wachhalten wollen. Deshalb haben wir die Neugestaltung der Gedenktafel gerne unterstützt. 

 

Auguste Schnakenbrock ist 1907 Volksschullehrerin geworden. Für ein Jahr war sie in ihrem Heimatort beschäftigt, seit 1910 in Rotthausen/Gelsenkirchen. 1924 wurde sie nach Lünen versetzt, wo sie 1929 zur Konrektorin der Viktoriaschule ernannt wurde. Schnakenbrock gehörte der Lehrergewerkschaft und und engagiert sich in der Sozialdemokratischen Partei. 1927 ist sie die erste Frau in der Stadtverordnetenversammlung.  WEB Schnakenbrock 05_bearbeitet-1

Ende März 1933 legte sie auf Druck der Nationalsozialisten ihr Mandat nieder. Wenig später wurde sie auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Schuldienst entlassen. Im August 1944 verhaftete man sie und brachte sie in das Polizeigefängnis Hörde, von dort in das Konzentrationslager Ravensbrück. Hier wurde sie nach aktueller Recherche am 2. Januar 1945 ermordet. In Lünen wurde nach ihr eine Straße benannt.